Die fünfte Netzwerktagung in Papenburg im Emsland 2014

Im Klostergarten Ter Apel / Niederlande

Vom 27.-29. Juni 2014 trafen sich 105 Bibelgärtnerinnern und Bibelgärtner vom Bodensee bis Ostfriesland zur zweijährlich stattfindenden Fachtung in Papenburg. Der Dank für die Einladung gilt den Bibelgärten des Emslands: dem Team des Nazarenergartens in Twist mit Gartenschaupastor Ulrich Hirndorf und dem Team des Bibelgarten Werlte mit Maria Strickerschmidt und Jens Niermann.

Im Mittelpunkt stand wiederum der gemeinsame Austausch und die Vertiefung der Themen rund um den Bibelgarten. Am Freitagabend konnten die Teilnehmer zwischen verschiedenen Workshops wählen. So zeigte z.B. Dr. Ronja Jacob von der Universität Mainz ("Kosmetik im antiken Palästina", Münster 2011) Techniken der Salbölherstellung anhand eines praktischen Beispiels. Das Öl wurde am Sonntag für den Salbungsgottesdienst benutzt.  Dr. Detlef Klahr (Ostfriesische Bibelgesellschaft und Schirmherr der Tagung) diskutierte Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit anderen Bibelgesellschaften. Weitere Workshops befassten sich mit den Themen QR-Codes auf Pflanzenschildern, Aufbau einer Pflanzen- und Samentauschbörse, Medienarbeit rund um den Bibelgarten und Ideenbörse. Zum Nachschauen: Tagungsprogramm und Ergebnis der Ideenbörse.

Im Besonderen ging es bei der Tagung um Möglichkeiten der Vernetzung mit lokalen Trägern und regionalen Tourismuspartnern. Dazu besichtigten die Pflanzenfreunde am Samstag das ehemalige Kreuzherrenkloster Ter Apel in den Niederlanden und besichtigten den Symbol- und Heilpflanzengarten. Das dortige Bibelgartenteam bewirtete die Gleichgesinnten mit Kräutertees aus dem Garten und freute  sich über den grenzübergreifenden Austausch. Im Anschluss ging es in den „Garten des Nazareners“ Twist, wo der Naturpark Bourtanger Moor-Bargerveen sein Kooperationsmarketing an verschiedenen Stationen erläuterte und die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Twister Bibelgarten anhand von touristischer Wegeführung und Teilkonzeptionen als Impulse mit den Besuchern diskutierte. Weitere Stationen umfassten die Demonstration von Imkerei in einem Bibelgarten und Bibelgartenpädagogik für Grundschulklassen.  Im Bibelgarten Werlte, der jedes Jahr fünf- bis sechstausend geführte Besucher zählt, zeigte Gartenleiterin Maria Strickerschmidt mit ihrem Team eine pädagogische Sequenz mit Kindern, die im Garten die Geschichte des Zöllners Levi nachspielten, der sich auf einem Maulbeerbaum versteckt, als er Jesus sieht.

Mit einem an biblische Speisen angelehnten Buffet in der Historisch-ökologischen Bildungsstätte und schwimmenden Lichtern auf dem nächtlichen See klang der Tag festlich aus.

Am nächsten Morgen ging des bei der gemeinsamen Netzwerkbesprechung um die Weiterentwicklung des Bibelgärten-Verbunds. Ein System des Samenaustauschs wurde ausgeknobelt: Überschüssige Samen des Bibelgärten zukünftig bitte an die Gartengruppe Flowerpower schicken, von dort werden sie zentral versandt. Einen Artikel zur richtigen Saatgutgewinnung schreibt Volker Struss (Botanischer Garten Hamburg) zur Zeit. Über Details und weitere Punkte der Netzwerkbesprechung informiert das Protokoll.

Abschluss und Höhepunkt der Tagung war der Salbungs-Gottesdienst auf dem Gelände des Landesgartenschaugeländes Papenburg am Sonntagmorgen mit Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr. Er thematisierte in seiner Predigt die Pflanzen und ihren Bedeutungsgehalt für den Glauben:  „Christus selbst hat die Blumen und Pflanzen zum Sinnbild für den Glauben gewählt.  Wir können von ihnen lernen etwas mit Geduld wachsen und gedeihen zu lassen, das tut Menschen in ihrer Entwicklung gut." In Erinnerung an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor hundert Jahren sagte der Regionalbischof weiter: „Es ist ein Geschenk, im Frieden zu leben, zu säen und auch zu ernten, ohne Angst ums Überleben. Jede kleine Blume kündet in ihrer Zartheit und Vergänglichkeit davon, wie sehr wir uns für Frieden und ein friedliches Miteinander aller Menschen einsetzen müssen, wie sehr wir auch den Frieden wie eine wertvolle Pflanze hegen müssen. Wo Blumen blühen ist Hoffnung auf Leben in Frieden!"

(Bericht unter Verwendung eines Artikels von Ulrich Hirndorf)